Mein Geldbeutel ist zu klein für die Welt

Up in the sky

Die Zeitung liegt offen vor mir, mit bebendem Herzen betrachte ich die Anzeige darin. „Fliegen Sie für nur 299€ nach London.“ London! Alleine schon deswegen könnte ich vor Sehnsucht zerspringen und wie ein kleines Mädchen weinen. Die Stadt, die mein Herz gewonnen hat, obwohl ich nicht einmal genau weiß, warum. Was mich jedoch wirklich fertig macht, ist die Tatsache, dass ich nicht einmal diese 299€ habe um einfach spontan für ein Wochenende nach London zu fliegen. Versteht mich nicht falsch, ich könnte es mir leisten. Aber dann müsste ich mich den Rest des Monats von Tiefkühlpizza und runzligen Äpfel ernähren. Keine sonderlich schönen Ansichten. Ich will reisen, bis die Welt sich nicht mehr dreht. Die harte Realität: mein Geldbeutel ist zu klein für das, was mein Herz will. Und was mein Herz will, ist ziemlich viel.

Man nennt es Fernweh. Eine Krankheit, der, wie ich weiß, einige Blogger verfallen sind. Auf meiner Liste stehen dutzende Destination und Ausflugsziele, die ich zumindest einmal im Leben sehen möchte. Aber mein Bankkonto spielt da einfach nicht mit. Meine Finger zucken, wenn ich höre, wenn jemanden von Urlaub spricht. Meine Seele wimmert, wenn ich Bilder von Orten sehe, die ich selbst noch nicht besucht habe. Aber am schlimmsten ist es, wenn ich mit Menschen spreche, die über Länder erzählen, die ich mir erst in fünf Jahren werde leisten können. Ich kann nach London fliegen, wenn ich das Urlaubsgeld bekommen habe. Ich kann mir Paris ansehen, wenn ich im Monat davor kürzer trete. Aber egal auf wie viele Kleidungsstücke ich liegen lasse und sie mir nicht kaufe, wie viele Kinokarten ich nicht bestelle. Für Amerika, Kanada oder Thailand reicht es einfach nicht.

GeldbeutelIch möchte nicht einen Urlaub machen, der mir die darauf folgenden Monate das Geldleben schwermacht. Wenn ich könnte, würde ich noch heute in einen Flieger steigen. Meinen Freund an der einen, den Pass in der anderen Hand und Österreich würde mich vermutlich nie wiedersehen. Außer, wenn ich meine Eltern besuche. (Keine Sorge, Mama.) Doch warum gibt es Menschen, wie mich, die einfach nicht genug von der Welt bekommen können? Menschen, die erst zufrieden sind, wenn sie alles gesehen haben. (Was ja leider nie wirklich möglich sein wird.) Einigen Bekannten reicht es, ein- oder zweimal in Urlaub zu fahren. Oft sogar nur an den Strand und dort eine Woche rumzuliegen. Da schaltet sich mein Hirn komplett aus. Denn diese Art von Reisen habe ich nie verstanden. Warum bezahlt man Geld, um auf weißem Sand in der Sonne einzupennen und dann mit einem krebsroten Sonnenbrand zurück ins Hotel zu wandern? Ich will hier niemanden beleidigen, keineswegs. Wenn ihr zu dieser Sorte Urlauber gehört, wunderbar. Nur für mich als herumlaufende Schublade, die erst noch mit Bildern und Reisetagebüchern gefüllt werden muss, ist es einfach unverständlich.

Städte und Orte, die ich mir bereits ansehen konnte :

  • Berlin, wo die Reise schon viel zu lange zurückliegt. Ich war mit Julie dort und es hat uns Beiden sehr gut gefallen. (Mittlerweile hat sie eine richtige Berlinliebe entwickelt.) Offenbar mochte die Stadt uns auch, denn wir bekamen einige gratis Kostproben, von Apfeltee bis Splitterlweckerl. Die Sprachbarriere, obwohl man glauben müsste, dass die gar nicht so groß ist, beschwerte uns einige Lacher. „Saz ia vu do?“ „Waaas?“ Tja, das gute alte Österreichisch.
  • Prag, eine Stadt, mit der ich mich eher weniger anfreunden konnte. Dank einer Pizza mit seltsamen Käse darauf würde allen Beteiligten schlecht und die restlichen Tage schlugen wir uns mit Chips aus der Dose und McDonalds um die Ohren. Die Prager Burg war jedoch ein echtes Highlight. Die Aussicht ist ein Traum und wer keine Höhenangst hat, kann den Blick wunderbar genießen.
  • Barcelona, eine typische Mädelsreise mit der lieben Caro. Mit hübschen Kleidern am Leib, Büchern in der Hand und einem Sonnenbrand quer über den ganzen Rücken. Autsch. Eine Bustour und eine Schiffsfahrt waren hier die wunderbaren Besonderheiten. Und den braven Rickshawfahrer nicht zu vergessen, der gleich zwei Mädchen rumkutschieren durfte.
  • London, mit all seinen Facetten und Wundern. Von Big Ben bis zum London Eye, Madame Tussauds und Harrods. Da ich mich als Londonjunkie schimpfe und bereits 4 Mal in die Stadt der Briten reisen durfte, sind für diesen Ort keine Wünsche mehr offen. (Puh, ein Punkt weniger auf der 3-seitigen Liste von Destinationen)
  • Paris, die Stadt, die zwar wunderschön ist, dessen Sprache ich jedoch weder verstehen kann, noch mag. Ich war mit meinem Freund dort und es war klischeemäßig wunderbar. Mit einem Kuss auf der Eiffelturm oder einer Wanderung durch den Park, bin ich auch hier wunschlos glücklich.
  • Rom, voller alter Gebäude, zerfallenen Ruinen und Familienzeit. Alles in allem hat mir Italiens Hauptstadt gut gefallen. Mir persönlich war alles etwas zu alt. Ich kann förmlich sehen, wie ihr gerade den Kopf schüttelt. Natürlich ist Rom alt, du Dumpfdrossel. Es ist ROM! Ja schon, klar. Und mit meiner Schwester und meinem Papa im Gepäck hat es mir auch sehr gut gefallen. Besonders die Bustour.

Die Welt ist groß und noch größer ist meine Liebe zum Reisen. Da es noch viel zu sehen gibt, halte ich mich mit der Reiseplanung auch ran. Dieses Jahr stehen Amsterdam, Dublin und die Überraschungsreise auf meiner Liste. Das Fernweh ruft und ich versuche, so schnell wie möglich herbeizueilen.

Wo geht euer Urlaub dieses Jahr hin? Besondere Pläne?

Eure Kat

10 Gedanken zu „Mein Geldbeutel ist zu klein für die Welt“

  1. Hey Kat!! Bei mir geht es dieses Jahr auch zum ersten Mal nach Amsterdam! Freue mich schon sehr darauf und bin supergespannt! Was hat es denn mysteriöses mit deiner Überraschungsreise auf sich?! 🙂
    Liebe Grüße, Ina

    1. Kat sagt:

      Hey Ina. 🙂
      Wie cool. Ja das wird bestimmt eine tolle neue Erfahrung. Ich besuche gerne Länder, die man zuvor noch nie gesehen hat. Das macht es gleich doppelt spannend.
      Die Überraschungsreise wäre ein Silversterwochenende in London gewesen, das ich meinem Freund zum Geburtstag geschenkt hätte. Jetzt sind wir aber gerade am Grübeln, ob wir nicht eine andere Stadt wählen sollten. Ich liebe London abgöttisch aber eine neue Erfahrung mehr wäre wundervoll.

      Liebse Grüße, Kat

  2. Kathie sagt:

    Liebe Kat,

    ich bin durch dein Kommentar auf meinem Blog auf dich aufmerksam geworden. Eine sehr schöne Seite hast du 🙂
    Zum Thema Geld und Reisen kann ich dir eine lange Story erzählen – ich plane sogar einen Blogpost darüber. Ich starte nächsten Montag gemeinsam mit meinem Freund eine 5-monatige Asienreise und hätte es nie für möglich gehalten, dass ich mir das irgendwann einmal finanzieren kann (war auch immer am Limit). Wenn man sich ein Ziel setzt und dieses wirklich oberste Priorität hat, funktioniert das mit ein paar Tricks und etwas Arbeit und du wirst erstaunt sein, wenn sich dann doch eines Tages die lang ersehnte Fernreise ausgeht. Viel Erfolg auf jeden Fall 🙂

    Liebe Grüße
    Kathie

    1. Kat sagt:

      Liebe Kathie 🙂

      Freut mich, dass du mich gefunden hast. 🙂 Dankeschön, das hört man gerne. Eine 5-monatige Asienreise. Woooow, das ist ja
      der Hammer! Ich bin neidisch. 😉 Auf jeden Fall alles Gute dafür und genieße es. Reisen ist einfach wundervoll.
      Vielen Dank, ich werde durchhalten. Und vll ergibt sich bei mir ja auch noch etwas. Würde mich freuen. Einige Destinationen stehen
      ja noch auf meiner Wunschliste.
      Grüß Asien von mir. 🙂

      Liebste Grüße,
      Kat

  3. Janni sagt:

    Hallo. Du hast einen wunderschönen Blog und Schreibstil.
    Das mit dem zu kleinen Geldbeutel für die Welt trifft bei mir ebenfalls zu. Mein Wunschreiseziel ist und war schon immer Neuseeland. Aber auch das liegt immer noch in weiter Ferne 🙁

    1. Kat sagt:

      Vielen Dank, liebe Janni 🙂 das freut mich wirklich sehr, wenn dir mein Schreibstil
      und der Blog gefallen. Ich muss mich leider allmählich mit dem Gedanken anfreunden, dass
      ich dieses Jahr vielleicht gar nicht mehr auf Urlaub fahren kann. Hoffe aber immer noch
      auf das Gegenteil. Wir werden unsere Wunschreisen bestimmt bald machen können 🙂

  4. Svenja sagt:

    Cooler Beitrag und toller Blog 🙂
    ich selbst bin der Reiselust auch total verfallen und beneide manchmal still und leise meine Freunde, welche sich mit dem jährlichen Sommerurlaub zufrieden geben.. Es ist schon aufwendig immer neue Reisen zu planen ^^Aber wenn ich dann in einem neuen Ort, in einem neuen Land, auf einem anderen Kontinent bin, dann wird mein Hunger – Hunger nach Reisen – gestillt 🙂
    Für mich gehts nächste Woche nach Spanien auf den Jakobsweg 🙂

    Ich wünsche dir viel Spaß mit weiteren Reisen . Dein Blog gefällt mir sehr gut! 🙂

    LG Svenja

    1. Kat sagt:

      Vielen Dank Svenja 🙂
      Reisen ist ja auch unglaublich toll. Auch wenn ich mir ab und an denke: Warum mag ich das eigentlich? Wenn mal wieder
      etwas nicht klappt oder der Urlaub zu scheitern droht. Aber im Endeffekt ist es immer wieder eine Bereicherung für einen selbst.
      Wow, klasse 🙂 Da wünsche ich dir ganz viel Spaß und Durchhaltevermögen 🙂 Für mich geht es Ende des Jahres noch mit dem
      Auto nach Amsterdam. darauf bin ich auch schon sehr gespannt.

      Danke für die lieben Worte. 🙂

      Liebste Grüße, Kat

  5. Annika sagt:

    Sehr sehr schöner Beitrag!!!
    Ich habe gerade das Glück für mein Masterstudium in Berlin zu wohnen 🙂

    Liebe Grüße
    Annika von sparks and memories

    1. Kat sagt:

      Dankeschön liebe Annika. 🙂
      Oh wundervoll, das ist ja cool.
      <3

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